Auch bei Standortentscheidungen spielen ökologi- sche Kriterien eine zunehmende Rolle. Beschrän- kungen des Individualverkehrs in den Großstädten – Stichwort Parkpickerl – und die hohen Treibstoff- preise stellen für klassische Auto-Standorte eine empfindliche Belastung dar. Konsumentennahe Einkaufsstandorte, etwa in Erdgeschoßzonen von Wohnanlagen oder in zentral gelegenen Einkaufszent- ren und -straßen, können hingegen davon profitieren. Nachhaltigkeit
SCS-Manager Zsolt Juhasz: „Es ist unsere Verpflichtung, das Thema Klimaschutz als Top-Priorität zu betrachten und mehr denn je unsere Anstrengungen dahingehend zu intensivieren.“
Westfield Shopping City Süd
In der Westfield Shopping City Süd (SCS) werden im Rahmen der Nachhaltigkeitsinitiative „Better Places 2030“ bereits seit einigen Jahren umfassen- de Nachhaltigkeitsmaßnahmen gesetzt. Besonders spektakulär ist dabei die riesige Photovoltaik- anlage auf den Dachflächen. Mit einer aktuellen Jahresproduktion von bis zu 2,6 Millionen Kilowatt- stunden ist es die größte Photovoltaikanlage auf einem Einkaufszentrum in ganz Europa. Die neue und überdachte Verbindung vom Eingang 5 zur Haltestation der Badner Bahn macht die Nutzung der Öffis attraktiver und wurde ebenfalls für die Installation einer Photovoltaikanlage genutzt. Diese produziert rund 155.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Weitere Projekte sind in Planung für das kommende Jahr. Eine Kombination aus ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit ist die Initiative „Too good to go“. Die zahlreichen Gastronomiebetriebe und Lebens- mittelhändler in der SCS melden über die App eine halbe Stunde vor Ladenschluss überschüssige Speisen bzw. Lebensmittel, die dann zu stark ermäßigten Preisen als „Überraschungspakete“ abgeholt werden können. Im Vorjahr konnten so mehr als 5.000 solcher Pakete gerettet und knapp 13 Tonnen CO 2 eingespart werden. Gleichzeitig haben finanzschwächere Besucher die Möglichkeit, hochwertige Lebensmittel besonders günstig zu erwerben.
© Dragan Dok
On Top Living
Die IMMOFINANZ sagt mit dem Wohnbaukon- zept „On Top Living“ dem Flächenverbrauch den Kampf an. Dafür prüft sie Möglichkeiten, ihre in der Regel eingeschoßigen STOP SHOP-Fach- marktzentren mit nachhaltigen und leistbaren Wohnungen zu überbauen. Dies geschieht ohne Bodenversiegelung, da nicht nur für den Wohn- bau selbst keine zusätzliche Fläche benötigt wird, sondern auch keine neuen Zufahrtswege und Parkplätze erforderlich sind. Die Wohnungen - in modularer Holzbauweise errichtet - werden nicht nur hohen Wohnkomfort bieten, sondern auch klimaneutral sein. Neben großflächigen Photovoltaikanlagen, Wärmerück- gewinnung und Geothermie wird den zukünftigen Bewohnern auch Zugang zu E-Ladestationen und E-Bikes angeboten. Ein weiterer positiver Effekt: Der wegfallende Grundkostenanteil ermöglicht insgesamt sogar eine kostengünstigere Errichtung von Wohnungen.
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