EHL Büromarktbericht Wien | Frühjahr 2022

Investmentmarkt

Spitzenrenditen Büroimmobilien im europäischen Vergleich (in %)

Quelle: EHL Market Research | BNP Paribas Real Estate | Q2 2022

Investmentmarkt Der österreichische Immobilieninvestmentmarkt verzeichnete auch im ersten Quartal 2022 hohes Transaktionsgeschehen und starke Nachfrage sowohl seitens privater als auch institutioneller Investoren. Trotz der nach wie vor nicht überstan- denen Pandemie und der seit Februar eskalierten Ukraine Krise ist das Interesse der Investoren an österreichischen Immobilien ungebrochen. Das Transaktionsvolumen belief sich in den ersten drei Monaten des Jahres auf rund EUR 900 Mio., wobei allerdings noch ein großer Teil der Anfang des Jahres gestarteten Transaktionsprozesse in Umsetzung ist und sich dieses Volumen erst im zweiten Quartal in der Statistik niederschlagen wird. Im Fokus der Investoren standen Büroobjekte, die mit einem Anteil von rund 54% zu Buche schlugen, gefolgt von institutionellen Wohnprojekten mit 30% und gemischt genutzten Wohn- und Geschäfts- häusern mit 11%. In den Bereichen Einzelhandel und Hotel waren im ersten Quartal des Jahres nur wenige Transaktionen zu verzeichnen. Beide Asset- klassen waren jeweils mit einem Anteil von ca. 2% vertreten. Da sich im Moment in diesen Segmenten mehrere Transaktionen in der Pipeline befinden, sollte das Investmentvolumen auch in diesen Berei- chen wieder ansteigen. Der Pandemie geschuldet ist nach wie vor die Tatsache, dass die Herkunft der Investoren überwiegend auf Deutschland und

Österreich beschränkt bleibt, da die Reisebereit- schaft beispielsweise von Kaufinteressenten aus Fernost und dem angelsächsischen Raum noch unter den Einschränkungen der kalten Jahreszeit gelitten hat. Mit dem Anstieg der Temperaturen ist aber mit erleichterten Reisemöglichkeiten, gelo- ckerten Rahmenbedingungen und einer wenn auch noch moderaten Rückkehr von Käufern außerhalb Europas zu rechnen. Neben der hohen Nachfrage im Top-Segment der jeweiligen Assetklassen ist derzeit, unter anderem auch bedingt durch die EU-Taxonomie und die ESG-Richtlinien, ein gesteigertes Interesse von Seiten institutioneller Bestandshalter an Portfoli- obereinigungen spürbar. Dies wird mittelfristig dazu führen, dass insbesondere im Bürobereich Objekte, die den strengeren EU-Vorgaben nicht mehr entsprechen, auf den Markt kommen und an Asset Manager veräußert werden, deren Geschäftsmodell darin besteht, Immobilien energetisch zu optimie- ren und auf Nachhaltigkeit zu trimmen („Manage to ESG“). Die zuletzt fortlaufend gesunkenen Renditen wer- den sich in den nächsten Monaten eher seitwärts bewegen und die Preise im Top-Segment der jeweiligen Assetklassen geringere Wertsteigerun- gen erfahren, als dies in den letzten Monaten der Fall war.

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