Büromarktbericht Wien | Frühjahr 2021

Investmentmarkt

Spitzenrenditen Büroimmobilien im europäischen Vergleich (in %)

Quelle: EHL Market Research | BNP Paribas Real Estate | Q2 2021

Investmentmarkt Der österreichische Immobilieninvestmentmarkt und insbesondere das Segment Büroimmobilien haben auch im Jahr 2020 ihre Attraktivität und Krisenresistenz unter Beweis gestellt. Obwohl das Jahr sowohl für private, als auch für institutionel- le Investoren eine große Herausforderung war, wurden in Summe Immobilien im Wert von rund EUR 3,5 Mrd. gehandelt. Im Vergleich zu den Jahren 2017 bis 2019 bedeutet das zwar einen Rückgang, allerdings kann für 2020 eine durchaus positive Bilanz gezogen werden. Die Coronasituation ist für die wenigsten Investoren ein Grund gewesen, ihr Immobilien-Engagement zurückzufahren, allerdings kommt es in durchaus beachtlichem Ausmaß zu Verzögerungen von Transaktionen. Reisewarnun- gen und „Lockdowns“ führten dazu, dass einige Transaktionen, die bereits finalisiert sein sollten, noch nicht abgeschlossen werden konnten und sich daher in das erste Halbjahr 2021 verschoben haben. Angebot im Spitzensegment bleibt beschränkt, niedrige Zinsen beflügeln Nachfrage Das aktuelle Interesse der Investoren konzentriert sich insbesondere im institutionellen Bereich primär auf das Segment der Top-Büroobjekte. Diese sind sehr rar und die Spitzenrenditen im Jahresvergleich aufgrund der hohen Nachfrage nochmals auf ein Rekordtief von 3 % gesunken.

Die Entwicklung der Spitzenrendite stellt allerdings nur einen Teil des Gesamtbilds dar. Während die Preise für die besonders attraktiven Top Büro- objekte, die langfristig an Unternehmen mit bester Bonität vermietet sind, weiter gestiegen sind, hat sich der Abstand zu den Durchschnittsrenditen erhöht. Risiken werden derzeit mit teils hohen Preisabschlägen „bestraft“, u.a. auch weil Finanzierungen für Objekte außerhalb des Top- segments schwieriger und teurer geworden sind. Corona-bedingt ist im Jahr 2020 das Engagement von Investoren aus geographisch weiter entfernten Märkten deutlich zurückgegangen. Auf nicht- europäische Käufer entfiel nur mehr ein Anteil von zwei Prozent. Im Gegenzug konnten deutsche Investoren ihre dominante Stellung mit einem auf das Rekordniveau von 51 % gestiegenen Marktanteil weiter festigen. Auf heimische Investoren entfielen ca. 42 %, auf Schweizer Investoren 5 %. Die aktivsten Investoren sind derzeit im insti- tutionellen Segment, vorrangig aus den Bereichen Spezial- und Publikumsfonds sowie Pensionskassen zu finden. Auf diese entfiel im Jahr 2020 ein Anteil von rund 60 % des gesamten Transaktionsvolumens. Family Offices und Privatinvestoren sowie auch Projektentwickler agierten aufgrund der aktuellen Situation tendenziell eher zurückhaltender wodurch auf diese nur noch ein Anteil von ca. 17 % bzw. ca. 11 % entfiel.

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