Vorsorgewohnungsmarktbericht | Frühjahr 2023

Wiener Vorsorgewohnungsmarkt

Breites Angebot mit vielen Facetten

Der Wiener Vorsorgewohnungsmarkt ist der älteste und mit Abstand größte Österreichs: Dabei ist das Angebot nicht nur zahlenmäßig eindrucksvoll – die große Vielfalt der auf den Markt gebrachten Projekte bietet Anlegern auch beste Möglichkeiten, das für die eigenen Ansprüche maßgeschneiderte Produkt zu finden.

Anteil der ohne Vorsteuerabzug er- worbenen Vorsorgewohnungen steigt Doch selbst diese durchaus beachtlichen Stück- zahlen spiegeln die Dynamik der Marktentwick- lung nur teilweise wider. Immer öfter werden Wohnungen zu Anlagezwecken angeschafft, ohne die möglichen Steuervorteile, insbesondere den Vorsteuerabzug, in Anspruch zu nehmen. Diese Anlegerwohnungen sind in der Vorsorgewohnungs- statistik nicht ausgewiesen, obwohl sie von privaten Personen zu Vermietungszwecken erworben wurden. Hintergrund dafür ist einerseits die sinkende Bedeutung des Steuervorteils, da der (ohnehin umsatz-steuerfreie) Grundstücksanteil am Gesamtkaufpreis immer höher geworden ist und der Vorsteuerabzug daher keinen so wichtigen Pluspunkt darstellt. Andererseits eröffnen sich Käufern dadurch flexiblere Möglichkeiten, etwa bei der Eigennutzung oder jene der Benutzung der Wohnung durch Familienmitglieder.

Der Wohnbauboom der Jahre 2021 und 2022 hat auch zu einer weiteren Ausweitung des Angebots an Vorsorgewohnungen geführt. Der Markt hat dieses problemlos absorbiert und 2021 wurde mit ca. 970 Einheiten ein neuer Rekordwert erzielt. Im Zweijahresvergleich mit 2019 bedeutet dies einen Anstieg um mehr als ein Drittel. Auch die Gesamtinvestitionssumme legte 2021 weiter auf 235 Millionen Euro zu, der Durch- schnittspreis pro Quadratmeter stieg im Jahresver- gleich sogar um rund 9 Prozent auf ca 4.829 Euro, die Mieten auf 12,42 Euro/m². In der ersten Jahreshälfte 2022 setzte sich der positive Trend der letzten Jahre grundsätzlich fort, wenngleich die Entwicklung durch die wirtschaft- lichen Turbulenzen im Umfeld des Ukrainekriegs spürbar eingebremst wurde. Trotz allem lag die Gesamtzahl im Jahr 2022 bei ca. 770 verkauften Vorsorgewohnungen und die durchschnittlichen Kaufpreise legten auf ca. 5.855 Euro/m² zu.

Durchschnittliche Mietpreise bei Erstbezug und Kaufpreise (in Euro/m²)

5.855*

6.000

14

12,95*

4.829

5.000

13

4.454

12,42

12,21

4.176

4.088

12,00

11,84

4.000

12

3.000

11

2.000

10

2018

2019

2020

2021

2022

Mietpreise

Kaufpreise

Quelle: EHL Market Research | Q4 2022

*Vorläufige Zahlen

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