Wiener Zinshausmarktbericht 2022

Interview

Grüner als gedacht

© Lichtpunkt Fotografie

Expertenrunde in der EHL-Zentrale: ÖGNI-Geschäftsführer Peter Engert, Yasmin Obojkovits, Leiterin EHL Baumanagement, 3SI-Geschäftsführer Michael Schmidt, Moderator Thomas Brey.

Aus ökologischer Sicht ist die Erhaltung von Zinshäusern dem Neubau prak- tisch immer vorzuziehen. Um sie im Hinblick auf Energie- und Ressourcenver- brauch zu optimieren, müssen aber neue Rahmenbedingungen geschaffen werden. Und zwar dringend, ist das Fazit eines EHL-Expertengesprächs zu „Zinshaus und Nachhaltigkeit“.

Der Kampf gegen den Klimawandel hat das Thema Nachhaltigkeit dauerhaft zu einer zentralen Herausforderung für die (Immobilien-) Wirtschaft gemacht. Der massive Anstieg der Energiepreise und die gefährdete Verfügbarkeit des Energieträ- gers Gas haben ihm nie erwartete Aktualität und Brisanz verliehen. Dass auch im Zinshaussegment umfassende Maßnahmen zum Klimaschutz gesetzlich verlangt und wirtschaftlich notwendig sein werden, steht mittlerweile außer Zweifel. EHL bat daher Experten zu einem Round-Table-Ge- spräch über Chancen und Grenzen von Nachhal- tigkeitsmaßnahmen im Wiener Zinshausbestand.

Wir alle wissen, dass der Energiebedarf in Neu- bauobjekten nur einen Bruchteil dessen beträgt, was im Altbau erforderlich ist. Müsste man aus Klimaschutzgründen nicht versuchen, den Bestand möglichst durch moderne, entsprechend dem Stand der Technik gebaute Objekte zu ersetzen? Peter Engert, ÖGNI-Geschäftsführer: Keine Sorge, das ist weder notwendig noch sinnvoll. Eigentlich gilt gerade das Gegenteil – als ÖGNI sind wir sogar große Fans des Zinshauses. Na- türlich ist der Energieverbrauch im Betrieb eines Neubauobjekts vergleichsweise gering, aber der

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