Baumanagement
Der Countdown für die Heiz-Revolution läuft
Verbote fossiler Brennstoffe werden in Zinshäusern umfangreiche Baumaßnahmen erfordern. Planungen und Vorbereitungen sind dringend anzugehen. Die Verwerfungen in der Energieversorgung durch den Ukrainekrieg sollten Zinshausbesitzer und Hausverwaltungen als letzten Weckruf für den Start von Vorbereitungen für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen betrachten, denn auch wenn der genaue Fahrplan noch nicht feststeht, so ist doch eines fix: Viel Zeit ist nicht mehr. Besonders dringlich ist die Lage bei Öl. Ein Einbauverbot für Ölkessel bei Defekten notwendigem Heizungstausch ist bereits in Kraft. Ab 2025 gibt es einen verpflichtenden kontinuierlichen Heizungstausch und ab 2035 ein absolutes Betriebsverbot. Der technisch eher einfache Umstieg auf Gas ist zwar noch zulässig, aber nicht sinnvoll, da auch Gasheizungen (rechtlich) ein Ablaufdatum haben. Noch ist unklar, ab wann auch hier ein verpflichtender Heizungstausch vorgeschrieben wird, aber das allgemeine Betriebsverbot wird 2040 gelten. Einfach ist leider keiner der Lösungsansätze: l Fernwärme: Wenn es eine Anschlussmöglichkeit gibt, ist es sicher die beste Lösung. In den meisten Fällen können die bestehenden Heiz- kreise und Radiatoren verwendet werden, da die Fernwärme entspre- chend der notwendigen Vorlauftemperatur geliefert werden kann. l Pellets: Kostengünstiger Betrieb, aber viel Platzbedarf für die Einlage- rung und höherer Wartungsaufwand. Die geringere Abgastemperatur erfordert Maßnahmen bei den Kaminen. l Wärmepumpen: Luft-Wasser-Wärmepumpen sind wegen der Lärm- emissionen und des Platzbedarfs auf dem Dach problematisch. Zudem sind sie nur bei Heizkörpern/Fußbodenheizungen, die mit niedriger Vorlauftemperatur auskommen, energie- und kosteneffizi- ent und damit sinnvoll. l Erdwärme: Theoretisch eine sehr gute Lösung, praktisch in Zinshaus- lagen fast nie möglich. Einen Königsweg zu nachhaltiger Energieversorgung im Zinshaus gibt es also nicht, es wird für jedes Objekt eine maßgeschneiderte Lösung zu ent- wickeln sein. Jedenfalls sind alle Maßnahmen, die den Energieverbrauch senken, dringend geboten: Fassadendämmung, thermisch hochwertige Fenster, Beseitigung von Wärmebrücken etc. sollten konsequent umge- setzt werden. Das EHL-Baumanagement kann Sie bei allen Maßnahmen technisch und wirtschaftlich umfassend beraten.
Yasmin Obojkovits, BSc MLS Leitung Baumanagement
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