Erster Wiener Wohnungsmarktbericht 2023

wohnen der zukunft

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Zuhause mit Wohlfühlfaktor Um in der warmen Jahreszeit für Kühlung zu sorgen, muss man dieses Funktionsprinzip nur umdrehen: Wärmepumpen entziehen den Räumen warme Luft und geben sie an die Umwelt ab. Das Begrünen von Dächern und Fassaden bietet zusätzlichen Hitzeschutz. Pflanzen halten außerdem Feinstaub und Lärm ab und fördern die Biodiversität, weil durch sie ein neuer Lebensraum für Tiere entsteht. Wie auch viele andere nachhaltige Maßnahmen sind Fassadenbegrünungen in Wien deshalb förderwürdig. Ein ästhetischer Bonuspunkt: Pflanzen verleihen jedem Wohnhaus ein ein- ladendes Aussehen. Sanierung von Beständen Bei älteren Wohnanlagen ist der Heizenergie- bedarf höher als bei modernen Neubauten. Hier helfen thermische Sanierungen: Eine nachträgliche Dämmung (von Kellerdecke, Außenfassade und oberer Geschossdecke) oder die Erneuerung der Fenster bilden einen wesentlichen Hebel zur Minimierung des Energieverbrauchs. Auch das Anbringen von Vorsatzrollläden mit wärmegedämmtem Leicht- metallbehang kann sinnvoll sein. Die gesamte Heizungsanlage zu ersetzen, ist zwar wün- schenswert, aber nicht immer kurzfristig mög- lich. Eine attraktive Ergänzung, um zumindest Wasser nachhaltig zu erhitzen, ist in diesem Fall die Brauchwasserwärmepumpe. Dieses Gerät bedient sich der warmen Luft von Innen- räumen, in denen höhere Temperaturen als nötig herrschen, zum Beispiel aus dem Keller oder Wäschetrockenraum. Abschließend noch ein Tipp für die Wohnungs- suche: Um die Energieeffizienz von Immobilien zu vergleichen, lohnt sich ein Blick auf die Energieeffizienzklasse der jeweiligen Gebäude (von A++ bis G). So können Sie laufende und zukünftige Kosten besser einschätzen.

m Sommer bleibt es angenehm kühl, im Winter kuschelig warm. Ein Wohntraum? In vielen Häusern Wiens ist dieser bereits ge- lebte Realität, in anderen kann er es werden.

Energieeffizienz ist für künftige Wohn- bauprojekte beson- ders wichtig, aber auch Bestands- objekte lassen sich sinnvoll sanieren.

Die Frage nach dem täglichen Energiever- brauch und seinen Kosten ist für Wohnungs- suchende in den Mittelpunkt gerückt. Ein Blick auf die Wiener Wohnungswirtschaft liefert Antworten. Denn sie hat in den vergangenen Jahren viele alternative Wege erkundet, um energieeffizientes Wohnen in der Stadt zu ermöglichen. Intelligentes Bauen So können Neuprojekte heute bereits einen wachsenden Anteil des benötigten Bedarfs für Heizung, Warmwasser, Strom und sogar Kühlung selbst herstellen. Wie das gelingt? Zum einen bieten die Oberflächen der Gebäu- de genügend Platz für Photovoltaikanlagen, um Strom durch Sonnenenergie zu erzeugen. Zum anderen kann Umweltwärme zur Energie- gewinnung genutzt werden: Denn Wärme- pumpen sind in der Lage, die thermische Energie des Erdreichs, des Grundwassers oder der Luft anzuzapfen und in Heizungswärme umzuwandeln.

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