Erster Wiener Wohnungsmarktbericht 2024

co-living / generationenwohnen

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Bewerberhaushalte vergeben, die in Verwandt- schaft zueinander stehen. Diese Verwandt- schaft kann innerhalb der Familie bestehen, kann aber auch eine Wahlverwandtschaft sein. Die beiden Wohnungen liegen entweder direkt nebeneinander, in unterschiedlichen Stockwer- ken im selben Haus oder auf Wunsch auch in getrennten Gebäuden. Jedenfalls nahe genug, um einander unterstützen zu können, und so weit entfernt, dass die unabhängige Privatheit gewährleistet ist. Dadurch können etwa Kinder in der Nähe ihrer Großeltern wohnen. Ein Gewinn für alle Die neue Wohnanlage Dittelgasse verbindet zwei betreute Wohngemeinschaften für Senior:innen, verschiedene Single- und Familien- wohnungen, einen Kindergarten sowie Mehr- zweckräume. Treffpunkte wie diese fördern den Kontakt und das Verständnis zwischen den Generationen. Ähnlich sieht es das Projekt Florasdorf vor, wo sich die Bewohner:innen zudem noch an großzügigen Urban-Gardening- Flächen und Obstbäumen erfreuen.

Gemeinsam statt einsam Dieses Ziel verfolgt auch die Caritas Wien mit der WG Melange – eine Alternative zur einsamen Single-Wohnung für Menschen ab 55 Jahren. Die erste WG Melange ist Teil des Baugruppenprojekts Leuchtturm in der See- stadt. Die 455 m² große Wohngemeinschaft besteht aus acht modernen Appartements (inkl. 1-2 Zimmer, Teeküche, Bad, WC), die um einen gemeinsamen Wohnbereich mit einer großen Küche angeordnet sind, sowie aus einer groß- zügigen Terrasse. Weil die WG zur Wohnanlage Leuchtturm gehört, stehen den Bewohner:innen außerdem ein Garten, ein Waschsalon, eine Werkstatt sowie eine Gemeinschaftssauna zur Verfügung. Für Besuche gibt es zwei Gästezim- mer. Damit das Zusammenleben auf lange Zeit gut gelingt, bleibt die Caritas eine verlässliche Partnerin für Anliegen wie den Mietvertrag, die Regeln des Zusammenlebens und zur Vermitt- lung bei Unklarheiten. In der eigenen Wohnung – und doch gemeinsam leben – Generationen- wohnen schafft die Balance zwischen Rückzug und Zusammensein. Die genannten Beispiele zeigen: Wohnhäuser der Zukunft bieten Platz für alle Generationen – für Familien und Singles, für junge und alte Menschen gleichermaßen. Denn so unter- schiedlich Wohnbedürfnisse auch sein mögen, es eint uns doch alle der Wunsch danach, das Miteinander neu zu beleben.

Gemeinsamkeit stärkt

W

Die Dittelgasse ist dank ihrer Wohnungsvielfalt, der betreuten Wohngruppen, der Mehrzweck- räume sowie dem Kindergarten für Menschen jeden Alters attraktiv.

ohnen ist privat und bietet Raum für individuelle Entfaltung. Dieses

Grundbedürfnis schließt jedoch den Wunsch nach Gemeinschaft nicht aus. „Generationenwohnen“ verbindet beides. Unsere Grundbedürfnisse in Sachen Wohnen ändern sich auf natürliche Weise im Laufe unseres Lebens. Für junge Familien stellt sich die Frage der Kinderbetreuung, für ältere Paa- re bedarf es plötzlich Hilfe im Haushalt, viele Singles plagt die Einsamkeit. Insgesamt rückt der Wunsch nach gemeinschaftlichem Woh- nen mit individuellem Rückzug vermehrt in den Vordergrund. Mehrere Projekte in Wien zeigen bereits vor, wie dies gelingen kann. Zusammenhalt der Familie Beim Projekt Stavangergasse wurde beispiels- weise die Vergabethematik neu gedacht. Jeweils zwei Wohnungen werden an zwei

In beiden Fällen entsteht ein Umfeld, welches allen Generationen zugutekommt. Ältere Nachbar:innen können zum Beispiel bei der Kinderbetreuung aushelfen, als Gegenleistung erhalten sie Hilfe im Haushalt oder im Krank- heitsfall.

Wohldurchdachte Projekte ermöglichen nachbarschaftliche Gemeinschaft, in der jung gebliebene Senior:innen in ihrer eige- nen Wohnung leben, aber durch Treff- punkte und Aktivitäten verbunden sind.

ERSTER WIENER WOHNUNGSMARKTBERICHT 2024

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