Wiener Zinshausmarktbericht 2023

Vorwort

In der Theorie hört sich das Credo langfristig orientierter Investoren völlig einleuchtend an: Kein Markt kann immer nur nach oben gehen, temporäre Preisrückgänge sind normal und bei guten Produkten sind diese auch in absehbarer Zeit wieder aufgeholt. Nun erleben der Zinshausmarkt sowie Entwickler und Investoren das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit, dass die Preise tatsächlich nicht immer nur nach oben gehen. Der normale Marktzyklus wird durch schwache Konjunktur, Verunsicherung über mögliche Belastungen aus der Energiewende, deutlich gestiegene Zinsen und das ewige „Lavieren“ der Politik bei der Indexierung der Richtwerte noch verstärkt und hat – in unterschiedlichem Ausmaß – zu sinkenden Quadratmeterpreisen geführt. Zweifellos eine herausfordernde Situation für viele Marktteilnehmer, aber keinesfalls ein Grund für eine fundamentale Neubewertung des Zinshausmarkts: Das Produkt Zinshaus ist im Kern gesund und alles spricht dafür, dass es langfristig eine exzellente Wertentwicklung verzeichnen wird: Wien wächst und Zentralität wird so automatisch zu einem immer begehrteren Faktor bei Wohnungssuchenden. Die hohen Baukosten sorgen zwangsläufig für einen Preisauftrieb im Neubau und die hohe Inflation bei negativen Realzinsen ist das vielleicht stärkste Argument für eine überwiegend substanzorientierte Assetklasse wie das Zinshaus. Es spricht daher vieles dafür, dass die aktuelle Marktentwicklung eine temporäre Delle darstellt und die gegenwärtigen Rückgänge im nächsten Immobilienzyklus mehr als wettgemacht werden.

KommR Mag. Michael Ehlmaier FRICS Geschäftsführender Gesellschafter EHL Immobilien GmbH

Ihr

Michael Ehlmaier

3

Powered by