Wiener Bezirke im Überblick
6., Mariahilf
Mariahilf durchlebt aktuell eine schwierige Phase. Die teilwei- se stark überhöhten Preise sind um bis zu 40 Prozent gefal- len und befinden sich nun wieder auf einem sehr gesunden Niveau. Für Investoren ergeben sich vor allem abseits der dominierenden Mariahilfers Straße gute Perspektiven.
EHL-Top-Tipp: Loquaiplatz Für Investoren besonders interessant ist derzeit das Grätzel rund um den Loquai- platz zwischen Gumpendorfer Straße und Mariahilfer Straße. U-Bahnnähe, die neue Begegnungszone in der Otto-Bauer-Gasse, eine der wenigen Grünoasen des Bezirks vor der Haustür sowie das aktuell recht gemäßigte Preisniveau von rund 3.000 Euro/m² lassen vor allem für Entwickler, die mit ihren Häusern aktiv arbeiten wollen, erhebliches Ertragspotenzial erwarten.
Der 6. Wiener Gemeindebezirk war bis 2022 zeitweise der am meisten gefragte Zinshausmarkt der Stadt, in dem entlang der Einkaufsmeile Mariahilfer Straße bis zu 10.000 Euro/m² erzielt wurden. Die all- gemeinen Marktrückgänge trafen Mariahilf daher in besonderem Maße. Insgesamt war das Marktgeschehen sehr verhalten. 2024 gingen vier Transaktionen mit 290 Mio. Euro Gesamtvolumen über die Bühne, großteils in Seitenstraßen der Mariahilfer Straße. 2025 wurde bisher bloß eine einzige Transaktion verbüchert. Verstärkt wurde die Abwärtsbewegung durch die schwierige Situation des stationären Einzelhandels. Bei Neuvermie- tungen mussten in der Mariahilfer Straße in den vergangenen drei Jahren durchwegs Mietreduktionen akzeptiert werden, auch erweisen sich Einkaufsflächen in den Ober- geschoßen teilweise als nicht mehr markt- fähig und müssen in Büro-, Hotel- oder Wohnflächen umgewandelt werden, was erhebliche Umbaukosten erfordert. Unter der Schwäche der Mariahilfer Straße leiden auch die unmittelbaren Nebenstraßen, in denen es zu vermehrten Leerständen bei den Gewerbeflächen kommt.
Die Entwicklung in den anderen Bezirks- teilen ist deutlich positiver. Hier liegen die Preisabschläge gegenüber den Höchststän- den bei nur etwa 20 bis 25 Prozent, auch das Risiko auf der Ertragsseite ist wegen des Fokus auf Wohnen weit geringer. Auch sonst gibt es einige ermutigende Signale: Im Frühjahr 2025 konnte eine Transaktion mit einem Quadratmeterpreis von mehr als 5.000 Euro und drei Prozent Rendite finalisiert werden, bei einem hochwertigen Revitalisierungsprojekt in der Bürgerspitalgasse werden aktuell bis zu 9.000 Euro/m² für Eigentumswohnungen aufgerufen. Zudem ist im breiteren Markt mit einer Belebung durch Verkäufe aus Bankbeständen zu rechnen. Bei Preisen um die 3.000 Euro/m² ist mit Käuferinteresse zu rechnen. Eine Sondersituation ist für das Gebiet ent- lang der Wienzeile zwischen den U4-Statio- nen Kettenbrückengasse und Pilgramgasse zu erwarten. Dort wird dann nicht nur der U-Bahn-Knoten Pilgramgasse eine gewisse Sogwirkung entfalten, auch die faktische Verlängerung des Naschmarkts auf die bis jetzt als Parkplatz genutzte Überplattung des Wienflusses wird für urbanes Flair sorgen und die Wohnattraktivität der Lage erhöhen.
Mariahilf
Zinshauspreise
2.800 bis 6.000 EUR/m²
Top-Renditen
2,0 bis 3,3 %
Monatsmieten netto in EUR/m²
Wohnungen
Ø 15,00
Büros
13,00 bis 20,00
Geschäftslokale A-Lagen
30 bis 150
Geschäftslokale B-Lagen
6 bis 25
40
Zinshausmarktbericht
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