EHL Zinshausmarktbericht 2025 | Wien

Alternative Geschäftsmodelle

Es muss nicht nur wohnen sein…

Herwig M. Peham MRICS

Leitung Investment EHL Investment Consulting GmbH

EHL-Zinshausspezialist Herwig M. Peham über die unter- schätzte Flexibilität des Zinshauses, Alternativen zur klas- sischen Wohn-, Büro- und Geschäftsflächennutzung sowie chancenreiche Strategien in einem schwierigen rechtlichen und politischen Umfeld.

Herr Peham, wenn in einer ohnehin schwierigen Marktphase die berühmte „Mietpreisbremse“ beschlossen wird, wünschen Sie sich als Zinshausmakler dann nicht eigentlich einen anderen Job? Herwig M. Peham: Ganz sicher nicht. Zweifellos war das keine gute Nachricht für den Markt, aber das rechtliche und politische Umfeld muss man letztendlich akzeptieren. Wenn sich die Rahmenbedin- gungen ändern, dann muss man darauf eben professionell reagieren, Strategien ändern und neue Lösungen entwickeln.

wird, ist eben nicht in Stein gemeißelt. Das zeigt auch ein Blick in die Stadtgeschichte, in der es von zahlreichen Objekten, die ursprünglich vielleicht industriell/hand- werklich genutzt waren, dann zu Büros und erst später zu Wohnhäusern wurden, nur so wimmelt.

die Voraussetzung dafür, um damit Ertrag und Wert eines Zinshauses substanziell zu steigern, aber welches Potenzial hier be- steht, durfte ich gemeinsam mit Experten an unserem Round-Table-Gespräch ausführlich diskutieren.

Gesundheit ist ein noch immer viel zu wenig beach- teter Bereich. Auch hier gibt es eine ganze Palette von Möglichkeiten.

OK, aber was leiten Sie daraus für die Zukunft ab?

Peham: Dass es sich lohnt, auch Alternativen zu den aktu- ellen Nutzungen zu evaluieren. Es gibt neuen Bedarf und das er- öffnet neue Chancen. Ein gutes

Das klingt reichlich theoretisch – ein Zins- haus ist ein Zinshaus…

Wo sehen Sie weitere Möglichkeiten?

und aktuell wahrscheinlich das wichtigste Beispiel dafür ist der Hospitality-Bereich, der für viele Objekte und Standorte zumindest grundsätzlich in Frage kommt, einfach weil es hier auch eine große Vielfalt von der Hotelnutzung über Serviced Apartments, längerfristige Vermietungen bis zur tageweisen Kurzzeitvermietung gibt. Definitiv ist spezifische Sachkompetenz

Peham: Das wiederum ist eine reichlich verkürzte Sichtweise, aber nicht ganz überraschend, denn die Flexibilität von Zinshäusern wird meist unterschätzt. Natürlich ist die „Hardware“, also der Bau- bestand, nur in Maßen veränderbar, aber die Bespielung, also wie das Objekt genutzt

Peham: Gesundheit ist ein noch immer viel zu wenig beachteter Bereich. Auch hier gibt es eine ganze Palette von Möglich- keiten. Die Stärkung des niedergelassenen Bereichs wird die Nachfrage nach Ordina- tionsräumlichkeiten erhöhen, auch andere Gesundheitsdienstleister z.B. Physio-

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