Angebotsentwicklung
Die mit der Zinswende Mitte 2022 einsetzende Abwärtsentwicklung in der Neuflächenproduktion hat sich auch über den Sommer 2023 weiter fortgesetzt. Die Kostenunsicherheiten sind für Bauträger anhaltend schwierig, weshalb nicht nur einige Baustarts geplanter Projekte verschoben werden, sondern auch die Zahl der Baubewilligungen weiterhin kontinuierlich zurückgeht. Die für das Gesamtjahr prognostizierte Fertigstellungszahl von rund 15.940 Einheiten kann mit der Nachfrage einigermaßen Schritt halten, da der Markt insbesondere im ersten Halbjahr noch stark von Projekten zehrte, bei denen der Bau 2021 und in der ersten Jahreshälfte 2022 startete. Im zweiten Halbjahr ist dieser Effekt aber bereits nur mehr stark abgeschwächt spürbar und für die kommenden beiden Jahre ist ein weiterer starker Rückgang ebenfalls sicher. Selbst die Prognose für 2025 mit nur mehr 8.260 neuen Wohnungen erscheint wegen weiterer möglicher Verschiebungen von Projektstarts unsicher. Das stark rückläufige Neuflächenangebot in der Miete wirkt sich mittlerweile auch auf den Bestand aus. In zentralen Lagen, in denen während der vergangenen Monate bereits wenig Angebot verfügbar war, ist die Zahl der Mietvertragskündigungen darüber hinaus stark zurückgegangen. Daher kommen auch weniger Bestandswohnungen auf den Markt bzw. aufgrund dessen sind diese in der Regel wieder rasch neu vergeben.
Hinzu kommt, dass strukturell weiterhin eine Verschiebung des Angebots von Mietwohnungen zu Eigentumswohnungen festzustellen ist. Der Rückgang des Eigentumswohnungsangebot fällt demnach für kommendes Jahr nicht so drastisch aus wie im Mietwohnungsbereich.
Fertigstellung von Wohnungen in Wien
20.000
18.000
15.940
15.820
16.000
13.850
14.000
3.510
12.770
4.704
12.000
3.651
4.495
10.000
5.478
8.260
8.000
4.909
6.143
2.458
3.461
6.000
4.000
2.021
6.952
5.290
5.817
4.973
2.000
2.778
0
2021
2022
2023*
2024*
2025*
Eigentum
Miete freifinanziert
Miete gefördert
Quelle: EHL Market Research, Oktober 2023
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