Starke Nachfrage, steigende Preise, aber nur wenige wollen verkaufen
Das Transaktionsvolumen ist bei sinkender Transaktionszahl und stagnierendem Flächenumsatz stabil geblieben. Das Angebot ist weiterhin zu gering.
Der Wiener Zinshausmarkt kannte in dem knappen Jahrzehnt seit Ausbruch der globalen Finanzkrise im Herbst 2008 nur eine Richtung: nach oben. Das Jahr 2017 und die ersten Monate des Jahres 2018 schlossen an diese Entwicklung nahtlos an. Ausgehend vom hohen Preisniveau Ende 2016 stiegen die Preise für Zinshausflächen bei vergleichbarer Lage- und Objektqualität um bis zu 15 Prozent. Da der Anteil hochpreisiger Objekte am gesamten Transaktionsvolumen weiter gewachsen ist, sind die bei den 2017 und Anfang 2018 abgeschlossenen Transaktionen erzielten Durchschnittspreise pro Quadratmeter noch stärker angestiegen. 2017 wurde mit insgesamt 495 Verkäufen (Zinshäuser und Zinshausanteile) ein leichter Rückgang bei der Anzahl der Transaktionen verzeichnet. Das gesamte Transaktionsvolumen (Asset und Share Deals) erreichte 2017 ca. EUR 1,35 Mrd. und liegt damit annähernd gleich wie der Vergleichswert 2016 mit EUR 1,45 Mrd. Im letzten Jahrzehnt wurde beinahe eine Verdoppelung des jährlichen Transaktionsvolumens erreicht: Bis 2008 gab es kein Jahr mit mehr als EUR 750 Mio. Umsatz. Dabei spiegelt auch diese Entwicklung die enorme Nachfrage nach Zinshäusern in Wien nur abge- schwächt wider. Die Anzahl der Transaktionen ist deutlich gesunken, da vor allem von Privatinvestoren und Versicherungen bzw. Banken derzeit trotz sehr attraktiver möglicher Verkaufspreise kaum Bereit- schaft besteht, tatsächlich zu verkaufen. Da das Angebot an Objekten wenig preiselastisch ist (ein we- sentlicher Teil des Bestands wird von Eigentümern gehalten, die ihre Objekte geradezu im Wortsinn „um keinen Preis“ verkaufen wollen), ist das geringe Angebot, vor allem im Preisbereich über EUR 10 Mio. weiterhin der limitierende Faktor und zahlreiche kaufwillige Investoren kommen trotz marktadäquater Preisvorstellungen oft lange Zeit nicht zum Zug. .
Kaufpreise in EUR/m 2
n 4.000–9.250 n 2.100–4.500 n 1.700–3.900 n 1.450–3.250 n 1.050–2.450
Quelle: EHL Market Research | Q2 2018
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