Zinshausmarktbericht Wien | 2018

Kommentar

Die Tücken der Technik

Nicht alles, was in der technischen Gebäudeausstattung möglich ist, ist auch wirtschaftlich langfristig sinnvoll. Entwickler sollten genau überlegen, wieviel Technik letztlich verbaut werden soll. Die technische Gebäudeausstattung wird immer komplexer und hat nach den modernen Büroobjekten auch den Wohnbau voll erfasst. Die Flut an neuen Möglichkeiten, die von der vernetzten, zentralen Steuerung sämtlicher Syste- me wie Heizung, Licht, Jalousien und Zutrittskontrollen bis hin zur Steuerung einzelner Elektrogeräte reicht, haben bei vielen Investoren und Entwicklern geradezu einen Hype ausgelöst. Hochmoderne BUS-Systeme, die über ein zentrales Steuerelement bzw. über Tablet und Smartphone bedient werden, sind ein schlagkräftiges Argument bei Vermietung oder Verkauf von Wohnungen. Für Bauträger gilt es, über die Vermarktungsstrategie hinaus auch die langfristigen Herausforderungen durch derartige Systeme in der Verwaltung zu beachten. Diese sind aufwändig in der Instandhaltung und erfordern regelmäßige Wartung durch Spezialisten, was sich in höheren Betriebskosten niederschlägt. Etwaige Einsparungen, die Nutzer durch die intelligenten Systeme bei den Energiekosten erzielen, werden durch die höheren Wartungskosten oftmals zunichte gemacht. Auf den Einsatz moderner Technik völlig zu verzichten, wäre aber ebenso wenig zielführend, wie eine Überfrachtung mit allen technischen Möglichkeiten. So kann es sinnvoll sein, die Heizung digital zu steuern – von der völligen Vernetzung aller Geräte bis hin zum Radio und Weinkühler ist aber aufgrund des komplexen und teuren Wartungsaufwands abzuraten. Von der EHL-Baumanagement- abteilung werden neben den Anschaffungskosten auch die langfristigen Kosten berücksichtigt. Dabei wird analysiert, welche technischen Neuerungen für die künftigen Bewohner langfristig einen echten Mehrwert bieten.

Arch DI Stefan Ehrenberger Leitung Baumanagement

Mietniveau in Wien (in EUR/m 2 )

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* Durchschnittspreise aus Erst- und Zweitbezug

Quelle: EHL Market Research | Q2 2018

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