Ausgedünntes Angebot in der Bundeshauptstadt
Die rückläufige Wohnbautätigkeit in Wien hinterlässt auch auf dem Vorsorgewohnungsmarkt ihre Spuren. In praktisch allen Teilmärkten werden weniger Wohnungen als 2022 und vor allem 2023 angeboten, obwohl Entwickler wieder auf Einzelabverkauf von Wohnungen statt Gesamtverkäufe an institutionelle Investoren setzen. Im ersten Halbjahr 2024 gibt es allerdings (noch) ein aus- reichend vielfältiges und qualitativ ansprechendes Angebot.
Wien ist mit Abstand der größte Teilmarkt des österreichischen Vorsorgewohnungsmarkts und die Entwicklung in der Bundeshauptstadt ist daher in vieler Weise auch für andere Bundesländer richtungsweisend. Wien-Trends schlagen sich dementsprechend, wenn auch teils verzögert, in den gesamtösterreichischen Marktkennzahlen nieder. Die markanteste Veränderung gab es im 2. Halbjahr 2023 und Anfang 2024: Der Rückgang der Fertig- stellungszahlen im Wohnungsneubau schlägt sich eins zu eins im Angebot an Vorsorge- wohnungen nieder, da mittlerweile bei der weit überwiegenden Zahl der Eigentumsprojekte zwischen Kauf zur Eigennutzung und Vorsorge- wohnungszwecken gewählt werden kann. Die rückläufige Tendenz wird durch den Trend zum Einzelabverkauf statt Gesamtverkäufen an institutionelle Investoren zwar abgeschwächt, aber nicht vollständig kompensiert. Da aktuell noch einige Projekte aus den Baubewilligungs- Boomjahren 2019 sowie 2020 fertiggestellt werden und auf den Markt kommen, ist das Angebot daher noch gut und vielfältig.
Im Laufe des Jahres 2024 und vor allem 2025 werden Anleger nur mehr eine ein- geschränkte Aus-wahlmöglichkeiten vorfinden. Die Anfangsrenditen sind im Jahresvergleich höher, da die Mieten steigen. Die zunehmende Verknappung von Wohnraum in Wien lässt ein Anhalten dieses positiven Trends erwarten. Derzeit bewegen sich die Renditen meist im Bereich zwischen 2,8 und 3,6 Prozent. Eine kontinuierliche Veränderung gibt es auch bei jener Wohneinheiten, die für Anlagezwecke erworben wurden: Nicht mehr nur Ein- und Zweizimmerwohnungen sind gefragt, auch kompakte Drei- und sogar Vierzimmerwoh- nungen (ca. 60 bzw. 80 m²) werden gesucht. Dieses Segment ist stark im Wachstum begriffen, bedingt durch den Mangel an Drei- sowie Vierzimmerwohnungen auf dem Wiener Mietmarkt. Die Renditen sind dank der kompakten, hoch-effizienten Grund- risse ähnlich wie bei kleineren Wohnungen. Zusätzlich aus Anlegersicht gar vorteilhaft, da größere Einheiten im Durchschnitt weniger Mieterwechsel aufweisen.
Klederinger Straße 63-65 1100 Wien
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