Geschäftsflächenbericht Österreich | 2020

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Ausblick

teil von Gastronomieflächen in Toplagen bemerkbar gemacht hat, setzt sich in den kommenden Jahren weiter fort. Neue Nutzergruppen, wie z.B. Storage- Konzepte oder Kinderbetreuungseinrichtungen, haben in den vergangenen Jahren bereits dafür gesorgt, die Leerstände in den Erdgeschoßen in B- und C-Lagen abzufedern. In Zukunft werden alternative Nutzer immer öfter auch in besseren Lagen, insbesondere in den Einkaufszentren, anzutreffen sein. Vor allem Gesundheitsberufe wie z.B. Ärzte, Masseure und Physiotherapeuten, aber auch Dienstleister aus dem Bildungsbereich, z.B. Sprachschulen, werden vermehrt Flächen anmieten.

Das Retailsegment wird auf absehbare Zeit sicher- lich das herausforderndste Segment des Immo- bilienmarktes bleiben, und es werden innovative und mutige Konzepte notwendig sein, um Einkaufs- zentren nachhaltig erfolgreich zu betreiben und Einkaufsstraßen umfassend zu beleben. Die weitere Umsatzentwicklung des stationären Einzelhandels ist aktuell mit großen Unsicherheiten behaftet. Nachdem 2019 im Jahresvergleich noch ein Plus um 1,3 Prozent auf 73,2 Mrd. Euro erzielt wurde, ist für heuer jedenfalls mit keiner Fortsetzung des positiven Trends zu rechnen. Prognosen für das Gesamtjahr sind schon deswegen kaum möglich, da völlig unklar ist, welche Coronamaßnahmen die nächsten Monate prägen werden, und selbst ein „Lockdown light“ z. B. im Weihnachtsgeschäft enorme Auswirkungen hätte. Der steigende Anteil des Onlinehandels bleibt die größte Herausforderung für den stationären Ein- zelhandel. Der österreichische Onlinehandel setzte 2019 3,5 Mrd. Euro um, und es ist davon auszugehen, dass der Umsatzzuwachs auch in den kommenden Jahren deutlich stärker als im stationären Einzelhan- del ausfallen wird.

Digitalisierung offensiv nutzen

In den kommenden Jahren wird die kreative und konsequente Nutzung neuer technischer Möglichkei- ten im Bereich der Mobile Communications zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor für Retailer und die Be- treiber von Einkaufszentren werden. Der Einsatz von Beacons, individualisierten Offerten direkt auf das Smartphone des einzelnen Kunden und digitalen Ein- kaufsassistenten sind nur einige der Möglichkeiten, die den Einzelhandel prägen und den Unterschied zwischen einem guten und einem erfolgreichen Einkaufszentrum ausmachen werden. Ebenso wichtig wird die weitere Anpassung des Mietermixes an das geänderte Konsumentenverhalten sein, bei dem Gastro-, Service- und Freizeitangebote einen weiter steigenden Stellenwert haben werden.

Neue Nutzergruppen auf dem Vormarsch

Der Strukturwandel im Einzelhandel, der sich bereits in den vergangenen Jahren mit einem steigenden An-

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