Überblick
Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen hat spürbar angezogen. Der erste Zinssenkungsschritt der EZB im Mai hatte dafür eine wichtige Signalwirkung und das noch vielfältige Angebot motiviert vor allem Eigennutzer zum Kauf. Auch Anleger sondieren wieder den Markt - gefragt sind von dieser Seite einzelne Einheiten und teilweise wieder kleinere Wohnungspakete. Die Nachfrage nach Mietwohnungen hat sich auf einem besonders hohen Niveau eingependelt, das Plus beträgt ca. 60 Prozent gegenüber der Zeit vor der Zinswende im Jahr 2022. Gleichzeitig trifft die Nachfrage auf ein sehr geringes Angebot, infolgedessen sind die Mieten auch im zweiten Quartal über der Inflationsrate gestiegen. Die Verwertungszeiten sind in der Regel sehr kurz, das erfordert von Interessenten raschere Mietentscheidungen. Die Zahl neuer Mietwohnungen wird dieses Jahr um rund 40 Prozent sinken, während im Gegensatz dazu heuer noch mehr neue Eigentumswohnungen auf den Markt kommen als im Vorjahr. Das Verhältnis des Angebots von Eigentum und freifinanzierter Miete wird sich daher weiter stark verschieben, da Entwickler neue Projekte auch in den nächsten Monaten verstärkt im Einzelabverkauf positionieren werden. 2025 wird aber auch in diesem Segment ein drastischer Einbruch erfolgen wegen der wenigen Projektstarts in den letzten zwei Jahren. Das „Wohnpaket“, das von der Regierung beschlossen wurde, um den Wohnbau anzukurbeln, hat sich bisher auf die Nachfrage nur wenig ausgewirkt. Vielen Interessenten sind die darin enthaltenen Vorteile, wie beispielsweise der Entfall der Eintragungsgebühr für Eigennutzer, noch nicht bekannt. Daraus ergibt sich ein erhöhter Informationsbedarf. Damit Eigentum weiterhin geschaffen werden kann, werden dringend weitere Maßnahmen erforderlich sein, um den Bedarf und die Leistbarkeit von Wohnraum auch für die nächsten Jahre sicherzustellen.
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