Landeshauptstädte im Fokus
Landeshauptstädte: Tourismus gewinnt weiter an Bedeutung
Bregenz
Die innerstädtischen Einzelhandelslagen der größten Bundesländerhauptstädte haben sich zuletzt recht unterschiedlich entwickelt. Gemein- sam ist ihnen, dass tourismusabhängige Umsätze weiter an Bedeutung gewinnen.
Innsbruck
Schwächephase in Graz Nach einigen sehr positiven Jahren hat sich der Standort Graz zuletzt wieder schwächer entwickelt. In den A-Lagen ist die Leerstandsquote von unter einem auf 5,5 Prozentpunkte hochgeschnellt und liegt damit sogar über der um 1,9 auf 5,1 Prozentpunkte gestiegenen Rate für die gesamte Innenstadt. Ein Pluspunkt ist hingegen, dass der kontinuierliche Flächenrückgang der vergangenen Jahre zuletzt gestoppt werden konnte. Mit einem minimalen Plus von 400 m² auf 169.100 m² konnte die Position als Österreichs Nummer zwei hinter Wien weiter gefestigt werden. Für die weitere Entwicklung wird die wirtschaftliche Situation der stark vom krisengeschüttelten Automotivsektor geprägten Region zu beachten sein. Diese hat für die Aussichten des Einzelhandels und der Gastronomie zumindest kurzfristig größere Bedeutung als die durchaus positiven lokalen Maßnahmen zur Stand-
Die Entwicklung des Einzelhandelsmarkts in den Bundesländerhauptstädten spiegelt den allgemeinen Trend zur Fokussierung auf wenige starke Standorte wider und dementsprechend haben sich die Märkte in den größeren und von Retailern daher mehr beachteten Landeshauptstädten besser als der Gesamtmarkt entwickelt. Das gilt sowohl im Hinblick auf Leerstand und Miet- höhen als auch auf den Flächenbestand. Kleine Festspiele in Salzburg Aktuell besonders positiv zu erwähnen ist Salzburg. Die Leerstandsquote hat sich in der Festspielstadt nahezu halbiert und liegt nun laut S+M Dokumentation – City Retail Österreich bei nur mehr 3,1 Prozent, in den A-Lagen betrug der Rückgang sogar etwas mehr als die Hälfte und der Leerstand liegt hier nur mehr bei fast vernachlässigbaren 1,7 Prozent. Der Zusammenhang dieses Aufwärts- trends mit der positiven Entwicklung des Tourismus – mittlerweile übertreffen die
Nächtigungszahlen das Vor-Covid-Niveau – ist offensichtlich und die anhaltenden Rückgänge im wichtigen Bekleidungsseg- ment werden von stark tourismusabhän- gigen Branchen wie etwa Gastro mehr als kompensiert. Mit einiger Spannung wird die heuer star- tende Erweiterung des Europarks (aktuell 50.700 m² um 8.400 m² Verkaufsfläche) erwartet. Da der Europark ein deutlich grö- ßeres Einzugsgebiet als die Stadt Salzburg selbst anspricht, ist davon auszugehen, dass die Auswirkungen auf das Zentrum nicht übermäßig stark sein werden, auch weil es innerstädtisch keine Einkaufszen- tren gibt und die wichtigen touristischen
Umsätze kaum tangiert werden. Ein Wermutstropfen für die City ist
hingegen das zumindest vorläufige Aus für die Regionalstadtbahn S-Link. Diese hätte durchaus das Potenzial gehabt, Konsu- menten aus den umliegenden Städten und Gemeinden wieder mehr in das Stadtzent- rum zu locken.
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Geschäftsflächenbericht
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