Wiener Zinshausmarktbericht 2022

Marktentwicklung 2020/21

Steigende Preise, höheres Volumen

2021 wuchs der Markt aufgrund der gestiegenen Anzahl an Abschlüssen und einer außergewöhnlichen Großtransaktion nochmals kräftig, und auch 2022 wird trotz leichter Volumensrückgänge ein hohes Niveau erwartet.

Jahresbeginn mit Covid, Jahresende mit Covid, da- zwischen monatelange Lockdowns: In Anbetracht der Begleitumstände ist die Entwicklung des Wie- ner Zinshausmarkts im Jahr 2021 noch bemerkens- werter, als schon der Blick auf die reinen Zahlen er- kennen lässt. Ein Plus von 35 Prozent von 1,7 Mrd. Euro auf 2,3 Mrd. Euro Transaktionsvolumen zeigt eindrucksvoll, wie attraktiv der Zinshausmarkt auch in einem schwierigen Umfeld war und ist. Die Zahl der abgeschlossenen Transaktionen (Gesamtobjekte und Zinshausanteile) stieg von knapp 420 auf mehr als 510, aber dieser Zuwachs war für den Anstieg des Transaktionsvolumens nicht alleine verantwortlich. Ausschlaggebend war vor allem die Tatsache, dass viele Objekte in sehr guten Lagen sowie viele qualitativ besonders hochwertige Häuser verkauft wurden, die das Preisniveau nach oben gedrückt haben. Die andere Hälfte ist auf eine außergewöhnliche Großtransaktion zurückzuführen: Auf den Verkauf des Grabenhofs in bester Innenstadtlage (Details siehe Seite 26) entfielen mit 329 Mio. Euro fast 15 Prozent des Gesamtmarkts. Einen ähnlich großen Kauf gab es im Zinshausbereich seit Jahrzehnten nicht. Dieser Sondereffekt lässt auch erwarten, dass trotz weiterhin großen Interesses an Zinshausin- vestments das Gesamtvolumen heuer eventuell nicht ganz gehalten werden kann. Nichtsdes- toweniger ist der Markt kerngesund. Das nach

unten praktisch hundertprozentig abgesicherte Mietniveau ist in einem wirtschaftlich unsicheren Umfeld, wie es seit Ausbruch der Ukrainekrise ge- geben ist, ein noch stärkeres Argument für sicher- heitsorientierte, eigenkapitalstarke Investoren.

„Größtmögliche Sicherheit in einem volatilen Umfeld“

Diese werden zunehmend zu den bestimmenden Marktteilnehmern. Einerseits weil die Finanzie- rung von kürzerfristig angelegten Investments, bei denen ein Objekt nach diversen Aufwertungsmaß- nahmen wieder verkauft werden soll, schwieriger geworden ist, andererseits weil umfangreiche Baumaßnahmen aktuell wegen der hohen Bauprei- se zumindest kurzfristig weniger attraktiv sind. Erwähnenswerten Einfluss auf lokale Teilmärkte haben derzeit vor allem die Arbeiten an der U2 und der U5. Vor allem der nun beschlossene früh- zeitige Bau des U5-Abschnitts zwischen Elterlein- platz und S-Bahnstation Hernals hat das Interesse für diese Lage nochmals spürbar gesteigert.

Kaufpreise in EUR/m 2 n 8.000–17.000 n 3.700–9.100 n 2.400–6.100 n 1.800–4.300

Quelle: EHL Market Research | Q3 2022

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