Wiener Zinshausmarktbericht 2022

INNERE STADT

Zinshauspreise Renditen

8.000 bis 17.000 EUR/m 2­ 0,9 bis 1,60%

Monatsmieten netto in EUR/m 2

Wohnungen Büros Geschäftslokale

Ø k. A. 15,0 bis 26,0

100–500

A-Lagen B-Lagen

20–90

1., Innere Stadt Nach mehreren Jahren, in denen nur wenige Spitzenobjekte zum Verkauf ge- bracht wurden, gingen 2021 gleich zwei Großtransaktionen im dreistelligen Millionenbereich über die Bühne. Die außergewöhnlich hohen Preise motivieren mittlerweile weitere Eigentümer, Verkaufsmöglichkeiten zumindest zu evaluieren.

Zwei Transaktionen im dreistelligen Millionenbereich

mehr als 30.000 Euro/m² ein absoluter Spitzen- preis bezahlt. Dieser erstaunt umso mehr, als das Gebäude nicht einmal bestandsfrei ist. Auch für eine solche herausragende Lage ist dieser Wert wohl kaum repräsentativ für das Marktniveau und sollte eher als „statistischer Ausreißer“ betrachtet werden. Die zweite große Transaktion war der Verkauf des Büropalais am Schottenring durch die ERGO Ver- sicherung an eine österreichische Privatstiftung um 101 Mio. Euro. Bei dieser lag der Preis mit rund 13.700 Euro/m² durchaus der exzellenten Lage entsprechend im oberen Bereich der aktuell in der Inneren Stadt üblichen Preisspanne von 8.000 bis und 17.000 Euro/m². Die beiden Verkäufe zeigen exemplarisch das enorme Potenzial vieler oft bereits seit Jahrzehn- ten im Eigentum institutioneller oder privater Investoren befindlichen Innenstadtobjekte und haben dazu geführt, dass wieder mehr Eigentü- mer überlegen, das außergewöhnlich gute Markt- umfeld zu nutzen und sich von ihren Objekten zu trennen. Dennoch wird die Nachfrage weiterhin deutlich über dem Angebot liegen, daher wird auch eine größere Zahl angebotener Objekte kei- ne Auswirkungen auf die Preisentwicklung haben.

Dem großen Interesse potenzieller Investoren an Veranlagungen in repräsentative Gebäude im 1. Bezirk standen mehrere Jahre hinweg nur wenige angebotene Objekte gegenüber. So er- reichte die größte Transaktion des Jahres 2020 gerade einmal 30 Mio. Euro. somit ist es be- sonders bemerkenswert, dass 2021 gleich zwei Transaktionen in der obersten Größenkategorie, also über 100 Mio. Euro, abgeschlossen werden könnten. Das ist durchaus als starkes Signal für künftig wieder mehr Bewegung in diesem Teilmarkt zu bewerten.

„Eigentümer überlegen verstärkt, das gute Preisniveau für Verkäufe zu nutzen.“

Der Verkauf des „Grabenhof“ am Graben 14–15 war mit 327,5 Mio. Euro der größte Zinshausdeal in Wien seit Jahrzehnten, wenn nicht sogar der bisher größte überhaupt. Für das 1874 erbaute Objekt direkt am Graben, das von der Österrei- chischen Beamtenversicherung (ÖBV) an die Ärztekammer verkauft wurde, wurde mit deutlich

26

Powered by