le und organisatorische Rahmenbedingungen geschaffen werden. Das ist nicht einfach, aber wenn es gelingt, wird die Verbesserung des Be- stands zum Erreichen der Klimaziele insgesamt viel mehr beitragen, als es über den Neubau zu schaffen ist. Hofmann: Der Gesetzgeber wird Ziele und Wege vorgeben, es darf aber nicht vergessen werden, dass Vorzeigeprojekte wie die Geblergasse nicht
Betonkernaktivierung ein völliger Umstieg auf erneuerbare Energien gelungen. Unter solchen fast idealen Umständen können wir technisch schon ziemlich viel machen. Hofmann: Die Anforderungen, auch bestehende Gasthermen bis zu einem Stichtag X zu ersetzen, wird mit Sicherheit steigen, da wir sonst nie die fossilen Brennstoffe hinter uns lassen können. Vonstatten gehen wird das wohl über eine Mischung aus Anreiz und Druck. Das Thema der Ersatzenergien ist natürlich virulent – wie Sie richtig feststellen, werden Insellösungen nicht die Zukunft sein. Wir stehen gerade am Anfang, uns tiefergehende Gedanken über Raus aus Gas zu machen, ich bin mir sicher, dass wir hier noch innovative Ideen sehen werden. Schmidt: Wenn diese Projekte aber nicht seltene Einzelfälle bleiben sollen, muss es Anreize für ob- jektübergreifende Kooperationen geben. Damit diese funktionieren, müssen in einem Grätzl wirk- lich alle mitmachen, und das wird nur dann der Fall sein, wenn gesamtwirtschaftlich und gesamt- gesellschaftlich wünschenswerte Maßnahmen auch für Zinshausbesitzer oder Projektentwickler eindeutig die wirtschaftlich beste Lösung sind. „ Für flächendeckende Verbesserungen brau- chen wir Anreize für objekt-übergreifende Kooperationen. Michael Schmidt “ Engert: Ich kann das nur unterstreichen. Der Gesetzgeber darf und soll Ziele vorgeben, aber er muss auch Wege eröffnen, diese zu erreichen. Wir sehen große Bereitschaft seitens der Immobi- lienwirtschaft, auch im Gebäudebestand massive Verbesserungen im Hinblick auf Ressourcen- und Energieverbrauch vorzunehmen. Und zwar rasch, denn der Klimazeitplan ist extrem ehrgeizig und wird nur halten, wenn man Innovation fördert. Dafür müssen geeignete gesetzliche, finanziel-
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Geschäftsführer Michael Schmidt ist mit der 3Si einer der Vor- reiter in Sachen Nachhaltigkeit im Zinshaussektor. Zahlreiche 3Si-Objekte sind ÖGNI-zertifiziert und erreichen Goldstandard.
zuletzt von privaten Initiativen ausgehen – auch in Zukunft. Das Eigentumsrecht ist ein – zum Glück – sehr starkes und bremst damit auch die eine oder andere technisch einfach umsetzbare Sanierung – noch neben dem schwierigen MRG. Wobei auch die Stadt Wien vor großen Änderungen steht, so ist es z. B. eine Mammutaufgabe, die Fernwärme künftig ohne fossiles Gas zu betreiben.
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