Landeshauptstädte im Fokus
Landeshauptstädte: Moderate Entwicklung ohne einheitliche Trends
Linz
St. Pölten
Wien
Eisenstadt
Salzburg
Bregenz
Die Einzelhandelslandschaft in Österreichs Lan- deshauptstädten zeigt eine vielfältige Entwicklung ohne klare Trends. Von stabilen Märkten mit nied- riger Leerstandsquote bis hin zu Herausforderun- gen durch sinkende Passantenfrequenzen und hohe Leerstände reicht das Spektrum der aktuel- len Entwicklungen.
Innsbruck
Graz
Klagenfurt
Dynamik. Für den südlichen Abschnitt zwi- schen Goethekreuzung und Musiktheater/ Bahnhof bestehen Hoffnungen auf einen Aufschwung durch ein millionenschweres städtisches Programm zur Straßenattrakti- vierung. Der kleine, aber hochattraktive Einzel- handelsmarkt in der Salzburger Altstadt hat die Spätfolgen der Coronajahre noch
Schließungen wie Damn Plastic, Steiff, Northland, Alpha Tauri und Schneiders verzeichnete. Die Neuvermietung freier Flächen gestaltet sich langwierig, da die Mieten teilweise deutlich höher liegen als der Einzelhandel bereit ist, auf Basis der Besucherfrequenzen zu zahlen. Die nun genehmigte Erweiterung des EKZ Europark wird den Wettbewerb für die Innenstadt weiter verschärfen.
wöhnlich hohen Fluktuationsrate von 16 Prozent in der Innenstadt.
Die Einzelhandelsmärkte in den größeren österreichischen Landeshauptstädten ha- ben sich 2023 und im ersten Halbjahr 2024 unspektakulär entwickelt. Im Vergleich zur weitaus größeren Destination Wien spielen internationale Player eine geringere Rolle und die stärker lokal bzw. regional geprägte Mieterschaft erweist sich in
wie der Herrengasse, Sporstraße und dem Jakominiplatz. Zu den Neuzugängen zählen zuletzt unter anderem Mei Shi, Motel a Miio, Douglas, Sehen Wutscher, Falconeri, Juliana Nails und Arthur Gelato. Positiv ist auch, dass sich die Bekleidungsbranche nach gravierenden Flächenreduktionen
Die Leerstandsrate ist mehr als doppelt so hoch, das Mietniveau in den Nebenlagen weiter gesunken und mehrere Schließun- gen, vor allem im Bekleidungsbereich, belasten die Perspektiven. Die bisherigen Bemühungen zur Belebung der Innenstadt zeigen noch keine Wirkung und die Passan- tenfrequenz geht kontinuierlich zurück. Erst wenn hier eine Trendwende gelingt, kann auch der Einzelhandelsstandort wieder mit einem Aufschwung rechnen. In Linz spielt das Stadtzentrum für den Einzelhandel keine so dominierende Rolle wie in anderen Landeshauptstädten. Große Einkaufszentren und Fachmarktagglome- rationen in der Umgebung bzw. Peripherie haben einen überdurchschnittlichen Markt- anteil. Die Leerstandsrate innerstädtisch liegt mit 4,1 Prozent zufriedenstellend, jedoch zeigt nur die zentrale Einkaufsachse Landstraße im Bereich zwischen Hauptplatz und Goethekreuzung eine beachtliche
Der Leerstand ist von einem extrem niedrigen Niveau auf immer noch sehr zufriedenstellende vier Prozent gestiegen, und namhafte Neueröffnungen wie Max & Co., Peak Performance, Colmar und Montblanc zeigen, dass die Tiroler Landeshauptstadt weiterhin eine äußerst attraktive Destination ist. Eine Reihe geplanter Maßnahmen zur Förderung des Fußgänger- und Radverkehrs sowie zur Aufwertung innerstädtischer Plätze könnte in den kommenden Jahren zusätzliche Impulse bringen.
Überdurchschnittlich gut hat sich Graz entwickelt. Die steirische Hauptstadt punktet mit einer sehr niedrigen Leer- standsquote und unterdurch- schnittlicher Fluktuation.
einem schwierigen Marktumfeld traditionell als stabilisierendes Element. Darüber hinaus lassen sich kaum einheitliche Tendenzen feststellen; lokale Faktoren dominieren das Marktgeschehen. Überdurchschnittlich gut hat sich Graz entwickelt. Die steirische Hauptstadt verfügt über die nach
nicht vollständig überwunden und weist weiterhin einen erhöhten Leerstand auf. Die starke touristische Komponente schlägt sich in einem hohen Anteil von Gastronomie und begleitenden
Die Märkte sind geprägt von einer starken touristischen Komponente, die sich in einem hohen Anteil von Gastronomie und begleitenden Einzelhandelsnutzungen in den his- torischen Altstädten widerspiegelt.
Wien größte innerstädtische Einzelhandel- sagglomeration und punktet mit einer sehr niedrigen Leerstandsquote und unterdurch- schnittlicher Fluktuation. Besonders stark ist die Nachfrage aktuell in den Toplagen
2023 mit dem ersten Plus (1,3 Prozent) seit vielen Jahren stabilisiert hat. Deutlich schwieriger gestaltet sich die Situation in der zweiten Landeshauptstadt im Süden, dem weit kleineren Klagenfurt.
Einzelhandelsnutzungen nieder. Diese Segmente entwickeln sich besser als der klassische Einzelhandel, der 2023 prominente
In Innsbruck gibt es derzeit eine bemer- kenswerte Dynamik, mit einer außerge-
Quelle: Standort + Markt
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Geschäftsflächenbericht
Österreich | 2024/25
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